Kölner Karneval von 1946 bis heute

Die Nachkriegszeit bis heute (ab 1946)

1946/ 1947 — kein Zug: Schlechte Nachkriegszeit

Kein Zug stimmt nicht ganz – es muss kein offizieller Zug heißen. Denn bereits ein Jahr nach Kriegsende ziehen hunderte notdürftig kostümierter Kinder und Jugendliche am Rosenmontag spontan über die Ringe zum notdürftig in einem Gebäude der Allianz am Kaiser-Wilhelm-Ring untergebrachten Rathaus durch die vollständig zerstörte Stadt.

Im Bavaria Palast am Appellhofplatz finden die ersten karnevalistischen Veranstaltungen statt: Als Auftakt heißt es vom 10. bis 19.11. „Ajuja“ und ab 20.11. gibt es das neue Programm „Laach dich kapott“. Mitwirkende sind u.a. Jupp Schlösser, Willi Klett, Drei Mötze, Matthias Brück, August Batzem und der heute 100jährige Karl Schmitz-Grön.

Die ersten Karnevalsgesellschaften reorganisieren sich. Die Roten Funken rufen ihre Mitglieder dazu auf, in die Hände zu spucken und Köln wieder auf zu bauen (siehe den Spruch und die Abbildung auf der nebenstehenden Mitgliedskarte der Roten Funken aus der Nachkriegszeit).


1947 — kein Zug

Der Kölner Stadtrat erlässt eine Verordnung: „Der Karneval ist von altersher ein stadtkölnisches Volksfest, in dem sich die Lebensfreude der Kölner Bevölkerung stets offenbarte. Aber über dem Karneval steht der Ernst der Zeit. Um ihm auch für zukünftige bessere Tage den Charakter eines Volksfestes zu wahren und um jeder geschäftlichen Ausbeutung vorzubeugen, ist für das Jahr 1947 die Veranstaltung von organisierten Umzügen, öffentlichen Maskenbällen und Kostümfesten nicht zugelassen.“


1948 — kein Zug

Unter Musik, begleitet von einigen tausend kölschen Pänz, ziehen die „Roten Funken“ mit Wache und Spielmannszug an Rosenmontagszug vom Rathaus – damals im Allianz-Gebäude- auf den Kaiser Wilhelm-Ring und feiern auf diese Art ihr 125jähriges Bestehen.


1949 — Mer sin widder do un dun wat mer künne

Prinz Theo Röhrig (Prinz Theo I.)
Weinhändler
Große Kölner KG

Bauer Andreas Müller (Bauer Andreas)
Fa. für Kühlwasserbau
Lyskircher Junge

Jungfrau Fred Reulen (Jungfrau Friedel)
Inhaber des Tanzlokals „Fröhlicher Weinberg“
Ehrengarde der Stadt Köln

Prinzen-Motto: Friede und Freude

Prinz Theo bringt den Kölnern den Karneval wieder. Aufgrund seiner humorvollen und volkstümlichen Art erhält er schnell den Beinamen „Volksprinz“. Das Dreigestirn ist wieder rein männlich, nachdem, wie erwähnt, von 1938 bis 1940 auf NS-Befehl die Jungfrau von Frauen dargestellt worden war. Später gibt es allerdings Ärger, weil Prinz und Bauer nicht alle Rechnungen vollständig bezahlt haben sollen.

Erstmals geht wieder ein Zug an Rosenmontag durch die Stadt. Den letzten Rosenmontagszug hatte es 1939 gegeben, dann kam der Krieg. 1948 zogen zwar schon die Roten Funken mit mehreren tausend Kindern singend über den Ring. Wagen gab es allerdings noch nicht.  Für den 28. Februar 1949 kündigt man vorsichtig nur eine „Erweiterte Kappenfahrt“, einen Kostümumzug, an, wahrscheinlich um nicht zu hohe Erwartungen zu schüren. Denn die Mittel für den Zug sind bescheiden. Da die Innenstadt großteils noch nicht wieder begehbar ist, kreist er über Straßen weiter außerhalb. Aber es gibt schon wieder einen Zugleiter (Thomas Liessem) und der bringt immerhin 12 Wagen zusammen. Der Zug wird aber erstaunlich gut. Es gibt schließlich sogar Kamelle. Die Firma Stollwerck bekommt mit städtischer Unterstützung Zuckerscheine und kann damit für den Karneval produzieren. Vorneweg tragen Tünnes und Schäl ein Plakat mit dem kölschen Gedicht „Für ewigen Frieden: Hück sinn gestorve Zwietrach und Sorge. Kummer un Nut – All die sinn dut.“

Und auch eine Hymne hat der Karneval 1949: Am 11.11.1948 stellt der gelernte Bäcker Karl Berbuer, damals bereits bekannt durch den Hit „Heidewitzka, Herr Kapitän“, das „Trizonesien-Lied“ im Rundfunk vor. Den Titel hat er kurzfristig sogar noch ändern müssen. Eigentlich hieß das Werk „Bizonesien-Lied“. Doch kurz vor dem 11. November wird die britisch-amerikanische Bizone mit der französischen Zone zur „Trizone“ vereinigt. In den tollen Tagen erschallt das Lied aus unzähligen Kehlen und setzt seinen Siegeszug in ganz (West-)Deutschland fort. Das Ausland ist durchaus irritiert, verwundert aber bei oberflächlicher Betrachtung des Songs keineswegs: „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien, Hei-di-tschimmela, tschimmela-bumm, Wir haben Mägdelein mit feurig-wildem Wesien… Wir sind zwar keine Menschenfresser, doch wir küssen umso besser… Mein Lieber Freund, Die alten Zeiten sind vorbei, ob man da lacht, ob man da weint, Die Welt geht weiter, eins, zwei, drei…“ „Die Deutschen werden wieder frech“, lautet im Frühjahr 1949 deshalb eine Schlagzeile der altehrwürdigen britischen „Times“. Nur vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wittert man auf der Insel einen aufkeimenden Revanchismus in Deutschland. Doch wer genau hinhört, der hört aus dem Lied deutlich heraus, was Berbuer damit tatsächlich will: Die Verballhornung des im Dritten Reich zur Religion erhobenen „Deutschen Wesens“ zum „Wesien“, das ist alles andere als Nazi-Ideologie. Mit Berbuers Menschenfressern, die umso besser küssen, hat sich sogar die Wissenschaft beschäftigt. In einer Untersuchung „Zur psychologischen Funktion des Karnevalsschlagers“ steht darüber geschrieben: „Der in Selbstironie verpackte Wunsch, die nationale Isolation zu überwinden“. Nun ja… Das Lied wird jedenfalls bis heute gesungen. Ein echter Evergreen.

Entschuttung des Gürzenich
Die Session hat noch ein stadtgeschichtliches Nachspiel: In einem Aprilscherz in der Kölnischen Rundschau hieß es, das Kölner Dreigestirn werden Punkt 11 Uhr mit der Entschuttung des Kölner Gürzenich beginnen. Auch der Prinz las diesen Brief und so kam es, dass um 11 Uhr am Gürzenich ein Lastwagen vorfuhr, dem das „Dreigestirn“ entstieg. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung begann der Wiederaufbau des Gürzenich.


1950 — Kölle wie et ess un wor, zick 1900 Johr

Prinz Peter Franzen (Prinz Peter III.)
Kartoffelgroßhandel
Große Kölner KG

Bauer Josef Zorn (Bauer Jupp)
Mitinhaber der Stein- und Marmorfirma Zorn
Große Kölner KG

Jungfrau Wilhelm Nasse (Jungfrau Wilhelmine)
Juwelier und Goldschmied
Große Kölner KG

Prinzen-Motto: Freude in alle Herzen

Das 1900jährige Stadtjubiläum steht im Mittelpunkt des karnevalistischen Geschehens und wird zum Motto des Rosenmontagszuges. Die kölner Stadtgeschichte von den Ubiern bis zur Gegenwart wird auf geistreiche und witzige Weise persifliert. Er beginnt mit dem Einzug der „Kölschen Diva“ Grete Fluss als Gründerin der Stadt Agrippina d. J. Ihr folgt ein Wagen zum Thema Kölner Uradel in Gestalt des ewige Tünnes, der gerade ein Fußbad in seinem Lieblinksgetränk Korn nimmt. Die beiden letzten Oberbürgermeister sind in humorvoller Weise auf einem weiteren Wagen als Pipin der Kleine (R. Görlinger) und seinem siamesischen Zwillingsbrüder (Dr. Schewering) vereinigt, während Bundeskanzler Dr. Adenauer ein bhesonders prunkvoller Wagen gewidmet ist. Außerdem bekommen die Kölner ihren beliebten Ritter Kunibert den Friesen nach der Schlacht von Worringen und mancherelei andere hübsche Überraschungen zu sehen.

Über eine Millionen Besucher stehen in diesem Jahr begeistert am Zugweg. Der Organisation des Zuges kostet für damalige Zeit stattliche 155.000 DM, das Wurfmaterial muss jeder selber bezahlen. Es kommt einiges zusammen: 5 Zentner Kamelle, 3000 Kleinpackungen Pralinen, 10 000 Tafeln Schokolade und 5000 Mimosen-Veilchensträuße regnen auf die Jecken nieder. Eine fahrbare Sprühfontäne sprüht tausende Liter Eau de Cologne in die Menge und lässt die Jecken duftend zurück. Die Filmschauspielerin Trude Schneider gibt sich als „Duftkönigin“ die Ehre (Bild unten). Zum ersten Mal dabei: Kraftfahrzeuge. Bis dahin waren lediglich Pferde im Zug zugelassen, was jedoch zu manch Problemen geführt hatte. In den folgenden Jahren macht die Motorisierung des Zuges weitere Fortschritte.

„Seine Lieblichkeit“ ist seit 1949 wieder ein Mann. Die Nazis hatten ihn durch eine Frau ersetzt. Festausschuss-Geschäftsführer Rix meint, dass es durchaus dabei hätte bleiben können. Die Anderen sind andere Meinung und habe auch ein ganz praktisches Argument auf ihrer Seite: Die Finanzierung. 1950 „kostet“ die Jungfrau 20.000 DM, damals den Wert einer „kleinen Villa“. Es würde sich kaum eine Frau in Köln finden, die bereit sei, so viel Geld aufzuwenden, so dass man andere Geldquellen auftun müsste, was schwierig ist. Bereits die Organisation des Rosenmontagszugs ist nicht einfach.

Das Festkomitee richtet ein „Literarisches Komitee“ ein, das junge Redner und Sänger nach Inhalt, Form und Darbietung durch Sachkundige beraten soll.

In diesem Jahr konstituiert sich der „Bürgerausschuss“ neu. Den Vorsitz übernimmt der Oberbürgermeister, seine Mitglieder wurden von ihm berufen. Die Geschäftsstelle liegt beim 1947 gegründeten „Amt für Kölnisches Volkstum“, das 1958 in das Kölnische Stadtmuseum eingegliedert werden wird. (Heute: Abteilung Brauchtum). Der erste Veedelzug geht am 27.02.1950 – bei Regen und Schnee – wieder durch die Stadt.


1951 — Kölle en Dur un Moll

Prinz Dr. Edmund Strücker (Prinz Edmund I.)
Diplom Kaufmann, Dr. rer.pol.
Prokurist im Kaufhaus Frank
Prinzen-Garde

Bauer Klaus Bintz (Bauer Nikolaus)
Kaufmann bei einer Schifffahrtsspedition
Prinzen-Garde

Jungfrau Heinz Beyer (Jungfrau Henriette)
Inhaber der mitteldeutschen Metallgießerei Andernach
Prinzen-Garde

Prinzen-Motto: Eintracht und Liebe, Frohsinn und Freude

Zum ersten Mal ziehen Traktoren einen Wagen im Zug. 12 Monate später ziehen die Tratoren die Hälfte, noch ein Jahr später alle Wagen. Der Zug bleibt indes farblos und enttäuscht.


1952 — Kölsche Krätzcher

Prinz Johann Maria Wolfgang Farina (Prinz Johann Maria I.)
Kaufmann im Familienbetrieb „Farina gegenüber“
Große Kölner KG

Bauer Dr. Josef Winterscheid (Bauer Jupp)
Arzt
Ehrengarde der Stadt Köln

Jungfrau Fritz Blasweiler (Jungfrau Friederike)
Verkaufsingenieur bei Ford
Ehrengarde der Stadt Köln

Prinzen-Motto: Echt kölnisch Herz in Freud und Schmerz

Nicht jeder kann sich für den Nachkriegskarneval erwärmen. Die Narren machen von Art 5 des Grundgesetzes (Meinungsfreiheit) ausgiebig Gebrauch und nehmen ganz ungeniert die Bonner Regierung unter Adenauer aufs Korn. Insbesondere Adenauers Lieblingsprojekt in dieser Zeit, die Wiederaufrüstung, findet bei den Jecken keinen Anklang. In Umzügen robben als Soldaten verkleidete Karnevalisten durch die Stadt. Auf Papp-Panzern steht geschrieben: „Wer soll das bezahlen?“. Am 1. Februar ist der Karneval sogar Tagesordnungspunkt einer Kabinettssitzung von Adenauer und seiner Minister. Auf Wunsch des damaligen Innenministers Robert Lehr wird mit den Oberbürgermeistern der Karnevalshochburgen gesprochen, man solle gegen allzu spöttische Karnevalisten vorgehen. Der Plan, auch rechtlich gegen Äußerungen vorzugehen, scheitert an politischen Zweckmäßigkeiten. Man scheut die vielen Freisprüche, da solche Vergehen „vor rheinischen Richtern“ verhandelt würden, „die den karnevalistischen Bestrebungen weitgehendes Verständnis und Nachsicht“ entgegenbrächten – zum Glück. Adenauer blieb nicht viel: Er blieb als Zeichen seiner Ablehnung dem Karneval 1952 fern.


1953 — Kölsch Thiater

Prinz Heinz Vogeler (Prinz Heinz IV.)
Inhaber einer Malerfirma
Ehrengarde der Stadt Köln

Bauer Willy Krämer (Bauer Willy)
Automechaniker
Ehrengarde der Stadt Köln

Jungfrau Heinz Meindorf (Jungfrau Henriette)
Inhaber einer Malerfirma
Ehrengarde der Stadt Köln

Prinzen-Motto: Mie Hätz för Kölle

„Kölsch Thiater“, so das Motto, kommt so in die deutschen Wohnstuben. Erstmals schaltet sich das Deutsche Fernsehen ein und berichtet vom Kölner Rosenmontagszug. Der NWDR (Vorläufer des WDR) sendet das Großereignis bei bestem Wetter über ein System aus Parabolspiegeln in Echtzeit in 4.000 Haushalte mit Fernsehgerät – die erste große – Übertragung der deutschen TV-Geschichte.


1954 — Dat löstige Patentamp Kölle

Prinz Hubert Camps (Prinz Hubert II.)
Kaufmann und Metzgermeister
Kölnische KG

Bauer Erasmus Schaub (Bauer Erasmus)
Generalvertreter für Schuhbedarf
Kölnische KG

Jungfrau Theo Bischof (Jungfrau Theodora
Drogist
Kölnische KG

Prinzen-Motto: Noch mieh Freud

Der „Festausschuss“ wird in „Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V.“ umbenannt.

Mit der Gründung des „Großen Senats“ erschließt Thomas Liessem eine generöse Geldquelle für den Kölner Karneval. Unter dem Vorsitz von Jan Brügelmann – heute noch im Amt – engagieren sich Wirtschaftsführer, Unternehmer und Industrielle für das vaterstädtische Fest.

Die Kölner Polizei setzt erstmals Hubschrauber zur Überwachung des Rosenmontagszuges ein.


1955 — Lachende Sterne über Köln

Prinz Alfred Neven DuMont (Prinz Alfred I.)
Verleger und Herausgeber des Kölner Stadt Anzeigers
Ehrengarde der Stadt Köln

Bauer Hans Borgel
Besitzer der Autohauses Borgel
DKG Schäl Sick

Jungfrau Günter Balve (Jungfrau Gundi)
Verlagskaufmann bei Neven DuMont
Blaue Funken

Prinzen-Motto: Alles för Kölle

Mit dem 27jährigen Alfred Neven DuMont als Prinz Alfred I. übernimmt der Spross einer alteingesessenen und angesehenen Kölner Familie das Prinzenamt. Er ist heute Verleger und Herausgeber des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und des „Express“.


1956 — Spaß an der Freud

Prinz Winand Müller (Prinz Winand II.)
Vermessungsingenieur
Prinzen-Garde

Bauer Josef Casper (Bauer Josef)
Verwaltungsdirektor einer Versicherung
Prinzen-Garde

Jungfrau Wilhelm Austermann (Jungfrau Wilhelmine)
Verkaufsleiter für Feinkosterzeugnisse
Prinzen-Garde

Prinzen-Motto: Met kölschem Senn en de Freud eren

Die Prinzen-Garde feiert ihr 50jähriges Bestehen und stellt das Dreigestirn. Die Prinzenproklamation findet erstmals seit dem Krieg wieder im Gürzenich statt.


1957 — Laßt Blumen sprechen

Prinz Willy Herold (Prinz Willy III.)
Sohn von Bauer 1926
Blumenbindemeister im elterlichen Geschäft
Kölner Narren-Zunft

Bauer Siegfried Schlewing (Bauer Siegfried)
Inhaber der Fa. Westdeutsche Landesprodukte
Große Kölner KG

Jungfrau Bodo Glaub (Jungfrau Bodi)
Inhaber des einzigen Spezialgeschäfts für Bestecke in Deutschland
Große Kölner KG

Prinzen-Motto: Für Euch Kölns schönster Blumenflor, Freude, Frohsinn und Humor.

In Köln findet die Bundesgartenschau statt und der Karneval erweist dieser Veranstaltung seine Reverenz: „Lasst Blumen sprechen“ lautet das Motto des bei strahlendem Sonnenschein durch die Stadt ziehenden Rosenmontagszuges, der mit fast zwei Millionen Zuschauern eine Rekordbeteiligung hat. Es handelt sich um einen Zug der Superlative: Er kostet stattliche 400.000 DM. Prinz Willi III. (Herold), von Beruf – äußerst passend – Blumenhändler, dessen Wagen ein einziges Blumenmeer von 60 000 roten und weißen Nelken ist, erhält den Beinamen „Blumenprinz“.


1958 — Mir jöcken öm de Welt

Prinz Walter Ebers (Prinz Walter I.)
Kinobesitzer
Kölnische KG

Bauer Hans Kolb (Bauer Hans)
Abteilungsleiter bei Gerling
Blaue Funken

Jungfrau Carl Lehmann (Jungfrau Carla)Inhaber Blumen Lehmann
Blaue Funken

Der Rosenmontagszug wird erstmals in voller Länge im Fernsehen übertragen. Bereits 1957 war von sechs verschiedenen Kamerastandorten über den Zug berichtet worden.


1959 — Schlagerparodie 1959

Prinz Ferdi Leisten (Prinz Ferdi III.)
Sohn von Prinz 1927
Inhaber des Ofenhaus Leisten
Ehrengarde der Stadt Köln

Bauer Heinz Bonjean (Bauer Heinz)
Malermeister im väterlichen Betrieb
Ehrengarde der Stadt Köln

Jungfrau Werner von Meer (Jungfrau Vera)
Besitzer des Stüttgenhofs (landwirtschaftlicher Betrieb)
Ehrengarde der Stadt Köln

Prinzen-Motto: Kölle darf niemols ungerjon, Kölle muss iwig levve

Der Vater des diesjährigen Prinzen war Prinz im Jahres 1927. Er hat sich auch in den Jahren zuvor und danach verdient um den Karneval gemacht.


1960 — Jedem Dierche sing Pläsierche

Prinz Peter Neufert (Prinz Peter IV.)
Architekt
Rote Funken

Bauer Oskar Hamacher (Bauer Oskar)
Süßwarengroßhandel
Rote Funken

Jungfrau Josef Schneider
Oberinspektor bei der Bundesbahndirektion
Rote Funken

Prinzen-Motto: Alles för Kölle un der kölsche Fasteleer

Die Kölner nennen ihren Prinzen liebevoll „Prinz Imi I.“, weil in Thüringen geboren und aufgewachsen ist.


1961 — Mer Weetschaffswunderkinder

Prinz Peter Schumacher (Prinz Peter V.)
Süßwarengroßhandel
Grosse KG von 1823

Bauer Paul Olpp (Bauer Paul)Architekt
Grosse KG von 1823

Jungfrau Josef Schneider (wie im Jahr zuvor)
Die frisch proklamierte Jungfrau Theodora (Theodor Esser) tritt wegen Vorwürfen in Zusammenhang mit Kriegsgefangenschaft zurück. Sein Amt übernimmt daher die Vorjahres-Jungfrau Josef Schneider

Prinzen-Motto: Fidel un löstg, unverfälscht, in dingem Hätze immer kölsch

Das Kölner Dreigestirn mit Prinz Peter V. an ihrer Spitze, nimmt an der Steubenparade am 30. September in New York teil.


1962 — Wat et nit all jitt

Prinz Alex Schaaf (Prinz Alex I.)
Generalvertreter für Käse
Große Kölner KG

Bauer Oswald Raymund Becker (Bauer Ray)
Inhaber einer Goldleistenfabrik
Große Kölner KG

Jungfrau Winand Lukas (Jungfrau Winanda)
Textil und Kurzwarenhandel
Große Kölner KG

Prinzen-Motto: Kölsch dat Woot un kölsch d´r Senn, dat litt en unserm Hätze dren.

Der Rosenmontagszug zieht bei Eis und Schnee durch die Stadt. Im Mai löst die die Deutsche Meisterschaft des 1.FC Köln eine „zweite Karnevalswelle“ aus.


1963 — Köln lässt grüßen kunterbunt, Presse, Fernsehen und den Funk

Prinz Franz Pohl (Prinz Franz VII.)
Bankkaufmann
Prinzen-Garde

Bauer Leo Körsgen (Bauer Leo)
Oberinspektor bei der Bezirksregierung
Prinzen-Garde

Jungfrau Horst Fischer (Jungfrau Horstine)
Versicherungskaufmann
Prinzen-Garde

Prinzen-Motto: Loot kölsche Aat nit ungerjon, dann bliev Kölle iwig beston.

Der amerikanische Präsident John F. Kennedy begrüßt die Kölner am 23. Juni anlässlich eines Besuches mit „Kölle Alaaf!“. Grund für die „Große Kölner“, Kennedy und den deutschen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer auf ihrem Sessions-Orden mit der Textzeile „Nit nur Kölsche sagen Alaaf“ zu verehren. Doch nach der Ermordung Kennedys kommen Zweifel auf: „Künne mer…?“ Die US-Botschaft meint: „Ja!“. Also wird der Orden zwar ausgegeben, aber auf einem Beipackzettel mit der Bitte versehen, ihn nicht zu tragen.


1964 — Kölsch Panoptikum

Prinz Heinz Schmalen (Prinz Heinz V.)
Inhaber einer Sanitärfirma
Große Mülheimer KG

Bauer Heinz Simokat (Bauer Heinz)
Inhaber der Fa. Simokat Kaminsteine
Große Mülheimer KG

Jungfrau Dr. Dr. Franz- Josef Broicher (Jungfrau Franziska-Josefin)
Facharzt für HNO und Kiefernchirurg
Große Mülheimer KG

Prinzen-Motto: Op jeder Sick vum Rhing es Kölle ding un ming


1965 — Olympiade der Freude

Prinz Georg Muskulus (Prinz Georg I.)
Inhaber der Fa. Markisen und Campingartikel Musculus
Kölnische KG

Bauer Teo Scholl (Bauer Theo)
Metzgermeister und Inhaber des Hotel Frings
Kölnische KG

Jungfrau Horst Liepert (Jungfrau Horstine)
Kaufmann in der Pharmaindustrie
Kölnische KG

Prinzen-Motto: Fastelovend, Olympia der Freude. Zo Kölle am Rhing en alle Hätze Sonnesching.

Der Kölner Karneval verliert immer mehr an Bedeutung. Das Fernsehen hat sich nach einer verunglückten Prinzenproklamation im Jahre 1964 zurückgezogen. Man setzt in den Medien verstärkt auf den Mainzer Karneval, was für Köln einen erheblichen Imageverlust bedeutet.

Erstmals tritt das Kinderdreigestirn in Erscheinung. Der Festausschuss Ehrenfelder Karneval (FEK) veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Bürgervereinigung Ehrenfeld einen Kinderzug am Karnevalsdienstag. Im Jahr 1965 gibt es erstmals ein Kinderdreigestirn, welches auf dem Zug mitfährt und den Höhepunkt bildet. Die ersten beiden Jahre war die Kinderjungfrau ein Junge. Danach kam die große Wende. Die Kinderjungfrau wurde jetzt ein Mädchen. Damit gab man auch den Mädchen die Gelegenheit sich im Kinderkarneval darzustellen. Karstadt stiftete dem Kinderdreigestirn die Ornate, die identisch waren mit denen des Kölner Dreigestirns. Das war Anlass für den Festkomitee Präsidenten Ferdi Leisten, die Nachwuchstollittäten für alle Kölner Kinder zu proklamieren, indem er 1967 sagte: „Ehrenfeld stellt bereits seit einigen Jahren ein Dreigestirn der Kinder. Erstmals hat es nun für das ganze junge Kölner Narrenvolk die Regentschaft übernommen. Im Herbst 1994 wurde Hans-Horst Engels Festkomitee Präsident. Gleich im ersten Jahr seiner Amtszeit hat er das Kinderdreigestirn unter die Schirmherrschaft des Festkomitees gestellt, um seine Bedeutung als das Kölner Kinderdreigestirn zu unterstreicht.


1966 — Kaum zu glauben

Prinz Hermann Forstbach (Prinz Hermann II.)
Großhandel für Süßwaren, Spirituosen und Tabakwaren
Lyskircher Junge

Bauer Robert Haag (Bauer Robert)
Inhaber einer Eisenwarenhandlung
Lyskircher Junge

Jungfrau Albert Bernhard (Jungfrau Albertine)
Uhrmacher und Inhaber einer Uhrengroßhandlung
Lyskircher Junge

Prinzen-Motto: Maht Freud üch, doht laache un hat vill Humor, dat wünsche vun Hätze Prinz, Jungfrau un Boor.

Die Mitglieder der „Große von 1823 e.V.“ wählen ihren Präsidenten Jupp Fabry ab. Die Mehrheit des Vorstandes ist damit nicht einverstanden, ein größerer Kreis von Fabry-Anhängern trennt sich von der Gesellschaft und gründet später die „K.G. Kölsche Narren Gilde e.V.“


1967 — Dat Klockespill vum Rothusturm

Prinz Josef Schlack (Prinz Jupp V.)
Diplom Kaufmann bei Konsum
Rote Funken

Bauer Hermann Töller (Bauer Hermann)Prokurist im elterlichen Obst- und Gemüsegroßhandel
Rote Funken

Jungfrau Josef Stollenwerk (Jungfrau Josefa)Gutsbesitzer und Inhaber der Konservenfabrik Stollenwerk
Rote Funken

Prinzen-Motto: Doht springe, singe, juhze laache, üch öntlich an d´r Freud vermaache.


1968 — Märchen und Wunder unserer Zeit

Prinz Dr. Claus Welcker (Prinz Claus I.) Geschäftsführer der Werkzeugmaschinenfabrik Alfred Schütte
Großer Senat

Bauer Horst Loosen (Bauer Horst)
Buchdrucker Inhaber der Fa. Otto Loosen
Großer Senat

Jungfrau Hans Becker (Jungfrau Johanna)
Verkaufsleiter der Großdruckerei Peipers und Co.
Großer Senat

Prinzen-Motto: Fastelovend zo Kölle, dat schönste Wunder unserer Zeit.

„Märchen und Wunder unserer Zeit“ lautet das Motto des Rosenmontagszuges. Ein „Wunder“, allerdings ein „blaues Wunder“, erlebt die Jungfrau Johanna alias Hans Becker: Im Rosenmontagszug erleidet der Wagen von Bauer und Jungfrau einen Achsenbruch. Beide setzen den Zug zu Fuß fort, wobei die Jungfrau die Musikkapelle der Prinzen-Garde dirigiert.

Dieser Fußmarsch geht in die Analen ein. Dass er (sie) dabei den Taktstock der Regimentskapelle der Prinzengarde schwingt, kann nachträglich sicherlich als Omen gedeutet werden. Denn ein gutes Jahr später wird der „Lyskircher Jung“ Hans Becker zum Präsidenten eben jener „Prinzengarde Köln“ gewählt.


1969 — Köln serviert internationale Speisen à la carte

Prinz Gisbert Brovot (Prinz Gisbert I.)
Architekt
Rote Funken

Bauer Heinz Berg (Bauer Heinz)
Inhaber des Bekleidungshauses Berg
Rote Funken

Jungfrau Heinz-Josef Adams (Jungfrau Henriette)Statiker
Rote Funken

Prinzen-Motto: Ganz Kölle steiht Kopp, mer maache eine drop.

Das Kölner Amtsgericht muss sich mit der Frage beschäftigen, ob die „Große Allgemeine von 1900 e.V.“ die rechtmäßige Nachfolgerin der vor dem Krieg sehr bekannten und in den Nachkriegsjahren „sanft entschlafenen“ Karnevalsgesellschaft „Große Allgemeine“ ist. Nach einem positiven Urteil kommt es 1975 anlässlich des 75jährigen Jubiläums zur Versöhnung zwischen der „Großen von 1823“ als Mutter und der „Großen Allgemeinen von 1900“ als Tochter.


1970 — Hexenküche der Werbesprüche

Prinz Heribert Hall (Prinz Heribert I.) Architekt
Blaue Funken

Bauer Erich Zehner (Bauer Erich)
Bankkaufmann
Blaue Funken

Jungfrau Oskar Osten (Jungfrau Ossi)Planungsbüro für Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen
Blaue Funken

Prinzen-Motto: Wat Ahle künne, dun Junge liehre, met vill Freud Fastelovend fiere


1971 — Rosen, Tulpen und Narzissen, das Leben könnte so schön sein

Prinz Rolf Hochgürtel (Prinz Rolf I.) Inhaber von drei exklusiven Modegeschäften
Kölnische KG

Bauer Erich Thonon (Bauer Erich)
Geschäftsführer der Fa. Baubetreuung Rheinland
Kölnische KG

Jungfrau Josef Feldbusch (Jungfrau Josefine)Gerüstbauer im väterlichen Betrieb
Kölnische KG

Prinzen-Motto: Streut Blumen der Liebe alle Zeit, und macht Euch immer Spaß un Freud.

Köln ist nach 1957 wieder Austragungsort der Bundesgartenschau. „Rosen, Tulpen und Narzissen – Das ganze Leben könnte so schön sein“ lautet das Zug-Motto. Mit dem 50jährigen Kaufmann Rudolf Hochgürtel fungierte der Inhaber mehrerer exklusiver Modegeschäfte als Prinz Rolf I. Wegen seiner Vorliebe für Opern auch „Rosenkavalier“ genannt, verteilte er anläßlich seiner Proklamation rote Rosen an alle Damen. „Oben-ohne-Tänzerinnen“ auf einigen Herrensitzungen bringen den Kölner Karneval in eine Krise.


1972 — Wir sind alle kleine Sünderlein

Prinz Bernd Beckers (Prinz Bernhard I.) Inhaber einer Wohnungsbaugesellschaft
Grosse KG von 1823

Bauer Adam de Haas (Bauer Adam)
Betreiber der Kantine im Fernmeldeamt Sternengasse
Grosse KG von 1823

Jungfrau Josef Kreimer (Jungfrau Josi)Zweigstellenleiter der Aachener Wohnungsbaugesellschaft
Grosse KG von 1823

Prinzen-Motto: Boten der Freude, dat wolle mer sin, mer drei us Kölle, us Kölle am Rhing.

Das Zugmotto „Wir sind alles kleine Sünderlein“ soll, so heißt es, in keinem Zusammenhang mit der drei Wochen später stattfindenden Eröffnung des „Eros-Center“ an der Hornstraße in Zusammenhang stehen.


1973 — Fastelovend wie hä es un wor, zick 150 Johr

Prinz Claus Kegelberg (Prinz Claus II.)
Eisenhändler im mütterlichen Betrieb
Ehrengarde der Stadt Köln

Bauer Rudolf Paffrath (Bauer Rudolf)
Dachdeckerbetrieb
Altstädter Köln

Jungfrau Klaus Ulonska (Jungfrau Claudia)
Fa. für Bedachungsgroßhandel
Altstädter Köln

Prinzen-Motto: Dat soll su blieve en Iwigkeit, d´r Rhing, uns Kölle un d´r Spaß an d´r Freud.

Das „Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V.“ feiert sein 150jähriges Jubiläum. Und viele feiern mit: Im künstlerischen Teil der Prinzenproklamation treten die „Keßler-Zwillinge“ und René Kollo auf. Die Stadt Köln spendiert eine leuchtende Straßendekoration, die heute noch von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch in der Innenstadt ein Blickfang ist. Ein Feuerwerk am rechten Rheinufer, das Hunderttausende an den Strom lockt, endet mit der Lichtzeile: „150 Jahre Festkomitee des Kölner Karnevals 1823-1973 Kölle Alaaf“. Die Deutsche Bundespost gibt eine Sondermarke „Karneval in Köln 1823-1975“ heraus.

Die angekündigte Tanzgruppe aus Rio de Janeiro wird mit einem „großen Bahnhof“ in Köln empfangen; die „Tänzerinnen“ entpuppen sich aber schnell als verkleidete Mitglieder des Veedelsvereins „Negerköpp“ aus der Kölner Südstadt.

Die Jusos (Nachwuchsorganisation der SPD) setzen sich nicht durch. Sie wollen den städtischen Zuschuss für den Rosenmontagszug ersatzlos streichen. Das aber machen die etablierten Parteien nicht mit.


1974 — Zustände wie im alten Rom

Prinz Heiner Mühr (Prinz Heiner I.) Inhaber einer Möbelverleihfirma
KG Uhu

Bauer Wilbert Mühr (Bauer Wilbert)Inhaber der elterlichen Textil- und Ausstattungsfirma Mühr und Mühr
KG Uhu

Jungfrau Hans JungkennMetzgermeister und Inhaber der elterlichen Metzgerei
KG Uhu

Prinzen-Motto: Loß mer Freud uns maache, juhze, laache.

„Op bläcke Fööss noh Kölle“ heißt die erste LP der Bläck Fööss nach fünf Singles in den letzten vier Jahren. Hatte der Start in den organisierten Karneval wegen der allzu legeren Kleidung und wegen der „unbekleideten Füße“ noch zu heißen Diskussionen geführt, sind die „Fööss“ inzwischen die umjubelten Stars auf allen Bühnen.

Mit der Gruppe „De Höhner“ tauchen neue Gesichter in der Kölner Musikszene auf.


1975 — Seid umschlungen Millionen

Prinz Edmund Weber (Prinz Edmund II.)
Statiker und Baumeister
Reiter-Korps Jan von Werth

Bauer Kurt Groten (Bauer Kurt)
Fabrik für Stahlblechpackungen
Reiter-Korps Jan von Werth

Jungfrau Josef Müser (Jungfrau Josefa)
Kaufmann in der Wohnungswirtschaft
Reiter-Korps Jan von Werth

Prinzen-Motto: Jeck loß Jeck elans, dun laache, wenn do kanns.

Köln wird (vorübergehend) Millionenstadt. „Seid umschlungen Millionen“ ist auch eine Anspielung auf die Folgen der Kommunal-Reform, die insbesondere in Porz und Wesseling nicht wirklich positiv aufgenommen wurde.

Als „Millionenprinz“ geht Edmund III (Edmund Weber) in die Geschichte des Kölner Karnevals ein. Bei einem im Vorfeld des Ostermann-Jahres ausgeschriebenen Liederwettbewerb gehen beim ausrichtenden Ostermann-Verlag 241 Einsendungen ein. Sieger des auch für den Nachwuchs ausgeschriebenen und mit 20.000 DM dotierten Wettbewerbs werden schließlich doch wieder die „Etablierten“ wie Günter Eilemann, Hans Knipp und Toni Steingass.


1976 — Sang und Klang mit Willi Ostermann

Prinz Hans Lindemann (Prinz Hans I.)
Verkaufsdirektor und Niederlassungsleiter des DKV Autohofs Köln
Mer blieve zesamme

Bauer Hans Burckhart (Bauer Hans)
Oberliegenschaftsrat bei der Stadt Köln
Mer blieve zesamme

Jungfrau Dr. Jan-Uwe Disselbeck (Jungfrau Hanna)
Arzt und Chirurg
Mer blieve zesamme

Prinzen-Motto: Mer blieve zesamme, of krütz udder quer, uns Kölle, d´r Ostermann un d´r Fasteleer !

Willi Ostermanns 100. Geburtstag schlägt sich im Zugmotto nieder: „Sang und Klang mit Willi Ostermann“ erinnerte daran, dass der 1936 verstorbene „Meister“ in seinen mehr als 100 Liedern, deren Inhalte im Zug bildlich dargestellt werden, weiterlebt.

Die „Greesberger“ bestehen 125 Jahre.


1977 — Mer loße de Pöppcher danze

Prinz Paul Petry (Prinz Paul I.) Architekt
Ehrengarde der Stadt Köln
Wegen eines Todesfalls in der Familie legte Paul Petry nach 20 Tagen sein Amt nieder. Vier Tage später sprang Claus Kegelberg (Prinz 1973), der auch Mitglied der Ehrengarde war, ein.

Bauer Heinz-Werner Bonjean (Bauer Heinz)
Sohn von Bauer 1959
Diplom Volkswirt im väterlichen Malerbetrieb
Ehrengarde der Stadt Köln

Jungfrau Hans Kirsch (Jungfrau Hanni)Pächter einer Großtankstelle
Ehrengarde der Stadt Köln

Prinzen-Motto: Uns Hätz es kölsch, uns Aat es kölsch, dröm bliev uns Freud och unverfälscht!

Das Kölner Hänneschen feiert das 175jährige Jubiläum. „Mer loße de Pöppcher danze – 175 Johr Kölsch Hännesje“ lautet deshalb das Motto des Rosenmontagszuges, dessen Attraktion die Teilnahme des gesamten „Schmölzjes“, also des Ensemble des in städtischer Regie stehenden mundartgebundenen Stockpuppen-Theaters ist.


1978 — Flohmarkt Colonia

Prinz Heinz Landen (Prinz Heinz VI.)
Küchnermeister
Nippeser Bürgerwehr

Bauer Hans Mirbach (Bauer Hans)
Fassbiergroßhandlung
Nippeser Bürgerwehr

Jungfrau Hans Jungverdorben (Jungfrau Henriette)
Goldschmiedemeister
Nippeser Bürgerwehr

Prinzen-Motto: Mer laache nit nur em Fasteleer, och em Levve fällt uns dat Laache nit schwerUnter Musik, begleitet von einigen tausend kölschen Pänz, ziehen die „Roten Funken“ mit Wache und Spielmannszug an Rosenmontagszug vom Rathaus – damals im Allianz-Gebäude- auf den Kaiser Wilhelm-Ring und feiern auf diese Art ihr 125jähriges Bestehen.


1979 — Kölsche in aller Welt

Prinz Hermann-Josef Spicher (Prinz Hermann-Josef I.) Inhaber der väterlichen Maschinenfabrik
Blaue Funken

Bauer Rainer Hochhausen (Bauer Rainer)
Leiter des Schuhbetriebs der Schwiegereltern
Blaue Funken

Jungfrau Hans-Georg Ferrand (Jungfrau Hannie)Friseurmeister und Inhaber mehrerer Friseurgeschäfte
Blaue Funken

Prinzen-Motto: Lock och vun fän d´r Sonnesching, mer fiere Fastelovend en Kölle am Rhing.

Es gibt eine wesentliche Neuerung beim Rosenmontagszug: Unter dem Zugleiter Bernd Assenmacher dürften auch Frauen offiziell daran teilnehmen. Bis dahin war ihnen die Teilnahme offiziell verboten.


1980 — Mer loße d’r Dom verzälle

Prinz Bert Zorn (Prinz Bert I.)
Konditormeister und Inhaber des Café Riese
Kölner Narren-Zunft

Bauer Helmut Schüller (Bauer Helmut)
Landesdirektor der Signal-Versicherung
Kölner Narren-Zunft

Jungfrau Wilhelm Oberwalleney (Jungfrau Wilhelmine)
Inhaber eines Raumausstatterbetriebs
Kölner Narren-Zunft

Prinzen-Motto: Halt Handwerk un Heimat en Ihre, un dun ech kölsch Fastelovend fiere.

Zum 100jährige Jubiläum der Domvollendung wird der Dom zum Zug-Motto: „Mer loße dr Dom verzälle“ .

Die Tanzgruppe „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ bezahlen ihr Engagement für den kölschen Fastelovend mit einem schweren Unfall. Rita Pabel stürzt am 11.11. so schwer, dass sie sich eine Querschnittlähmung zuzieht. Eine Welle der Hilfsbereitschaft setzt ein; aus dem Erlös zahlreicher Benefizveranstaltungen, an denen sich auch der Circus Roncalli beteiligt, werden die Rehabilitationsmaßnahmen gefördert.


1948 — kein Zug

Unter Musik, begleitet von einigen tausend kölschen Pänz, ziehen die „Roten Funken“ mit Wache und Spielmannszug an Rosenmontagszug vom Rathaus – damals im Allianz-Gebäude- auf den Kaiser Wilhelm-Ring und feiern auf diese Art ihr 125jähriges Bestehen.

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